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4. Dezember - Barbaratag

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Foteinis Fellnasen

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Der 04. Dezember ist der liturgische Gedenktag in der römisch-katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche der heiligen Barbara. Dieser Tag wurde auch in den evangelischen Namenskalender übernommen. Da ihre historische Existenz nicht gesichert ist, wurde sie aus dem römischen Generalkalender gestrichen, ihr Gedenktag blieb jedoch in vielen regionalen Kalendern erhalten.
 
Die Legende der Barbara von Nikomedien besagt, dass sie die Tochter des reichen Kaufmanns Dioscuros war. Dieser wollte seine Tochter verheiraten, Barbara jedoch weigerte sich, da sie bereits dem christlichen Glauben verbunden war. Der Vater sperrte sie daraufhin in einen Turm in der Hoffnung, sie möge dort ihre Ansicht ändern. In diesen Turm (manche Quellen sprechen auch von einem Badehaus) ließ Barbara ein drittes Fenster als Symbol der Dreifaltigkeit einbauen. Der Überlieferung nach wurde der Vater rasend vor Zorn und wollte Barbara töten. Ihr gelang zunächst die Flucht, auf der sich ein Fels aufgetan haben soll um ihr ein Versteck zu bieten.  Aufgrund dieser Begebenheit wurde sie später u.a. zur Schutzpatronin der Bergleute. Dennoch wurde sie gefangen genommen und zum Tode verurteilt. Ihr eigener Vater soll sie im Jahr 306 geköpft haben und wurde im gleichen Augenblick vom Blitz erschlagen. 

So zählt die heilige Barbara auch zu den 14 Nothelfern und wird angerufen, wenn Gefahr durch plötzlich eintretende Ereignisse wie Blitz, Donner und Feuer droht.

Es ist, leider teilweise ganz in Vergessenheit geratener, Brauch, am 04. Dezember Blütenzweige zu schneiden, die dann bis Weihnachten blühen. Es wird erzählt, dass sich auf dem Weg zum Kerker ein Kirschzweig in den Gewändern der hl. Barbara  verfing. Diesen benetzte sie mit Wasser und an ihrem Todestag erblühte er. So werden traditionell Kirschzweige geschnitten, es eignen sich aber viele Frühlingsblüher. 

Heute christliches Brauchtum, hat diese Tradition wie so viele andere auch heidnischen Ursprung. Gerade die dunkle Winterzeit ist eng verbunden mit Orakeln, Weissagungen und Brauchtum. So gab es die germanische Lebensrute - beim Viehabtrieb vor dem Winter wurden Zweige mitgenommen, die in den Ställen und Häusern nach einiger Zeit erblühten. Aus der Fülle der Blüten wurde dann geschlossen, wie reich die kommende Ernte und das Wetter des folgenden Jahres sein würde. Auch konnte man aus der Anzahl der Blüten orakeln, wie fruchtbar das Vieh künftig sein würde. 

Die Lebensrute findet sich auch in anderen Ritualen wieder. So wird bis heute in Teilen Österreichs der Tag der unschuldigen Kinder am 28.12. begangen. Die Symbolik der Lebensrute wurde durch die Barbarazweige aufgenommen.

Ein weiterer Orakelbrauch: Junge Frauen, die sich mit Heiratsabsichten trugen, befestigten an jedem Zweig einen Zettel mit dem Namen eines Verehrers, der Zweig, der am üppigsten blühte trug den Namen des Zukünftigen.

Gemeinsam ist allen Bräuchen, dass die Zweige zur Zeit der längsten Nächte anfangen zu blühen und somit Hoffnung und Freude in die dunkle Zeit bringen - ob man dies nun auf die Wintersonnenwende oder das Weihnachtsfest bezieht oder einfach nur Glück über wiedererwachendes Leben empfindet soll jeder für sich entscheiden.






Blüten im Winter


Neben Kirschzweigen eignen sich besonders gut Zweige der Forsythie, Schlehen, Holunder, Apfel, Birne, Quitte, Haselnuss. Mandelbäume, Kastanien, Pflaumen und noch einige mehr. Beim Schneiden sollte man jedoch darauf achten, ob die Bäume oder Sträucher am ein- oder zweijährigen Holz blühen. Wer kein Risiko eingehen möchte - schließlich bedeuten nur aufgeblühte Zweige Glück - sollte jedoch auf Apfel, Flieder und Goldregen verzichten, da sich diese schon einmal als etwas launisch erweisen können. Allergiker sollten daran denken, sich keine für sie bedenklichen Sorten ins Haus zu holen. Wer über keinen Garten verfügt, kann sich geeignete Zweige auch im Gartencenter besorgen.

Die Zweige werden schräg angeschnitten, war das Wetter bis zum Schnitt eher mild, sollte man die Zweige für ein oder 2 Tage in den Froster legen. Danach kommen sie über Nacht in lauwarmes Wasser und werden zunächst für einige Tage an einem eher mäßig temperierten Ort aufgestellt. Kommen sie sofort ins Wohnzimmer, besteht die Gefahr des Vertrocknens. Tägliches Besprühen mit etwas kalkfreiem Wasser ist hilfreich, das Wasser in der Vase sollte alle 2-3 Tage gewechselt werden. 

Wenn ihr diesen zauberhaften Brauch auch aufnehmen möchtet, könnt auch ihr die Zweige für ein persönliches Orakel nutzen. Euch fallen sicher einige Möglichkeiten ein.

Im Rheinland ist der Tag der hl. Barbara übrigens so etwas wie die kleine Schwester vom Nikolaus. Die Kinder stellen am Vorabend ihre Schuhe vor die Tür und finden sich am Barbaratag mit Obst und kleinen Naschereien beschenkt. 









 
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