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Der Nikolaustag

Lasst uns froh und munter sein
und uns recht von Herzen freun.
Lustig, lustig, traleralala,
bald ist Nikolausabend da,
bald ist Nikolausabend da!

(Text und Musik verm. Josef Annegarn)

Der Nikolaustag ist für viele Kinder ein sehnlich erwarteter Tag, gibt es doch dann erste Geschenke und die Wartezeit auf die eigentliche Bescherung wird angenehm verkürzt. Doch was hat es auf sich mit dem Brauchtum?

Der Überlieferung nach geht der Tag auf Nikolaus von Myra zurück, der im 3. Jahrhundert als Bischof in der heutigen Türkei lebte. Historisch belegt ist über ihn wenig. Er soll der Sohn reicher Eltern gewesen sein, der im Laufe seines Lebens sein gesamtes Vermögen an die Armen verschenkt hat. So soll er bereits als junger Mann 3 Goldklumpen in ein Haus geworfen haben, um den dort lebenden Töchtern eine Mitgift zu verschaffen und ihnen ein Leben als Prostituierte zu ersparen. Manche Quellen sagen auch, dass er diese Goldklumpen durch den Kamin geworfen hat, wo sie in zum Trocknen aufgehängte Strümpfe gefallen sind. 

Viel später erst begann die Verehrung des Nikolaus und lange Zeit war der Nikolaustag ein Fest, an dem die Kinder reich beschenkt wurden. Es entwickelte sich der "Einlegebrauch": Am Vorabend putzten die Kinder ihre Schuhe, mancherorts wurden auch Strümpfe am Kamin aufgehängt, dann verfolgten natürlich viele erwartungsvolle Kinderaugen das Leben vor dem Fenster in der Hoffnung, einen Blick auf den Nikolaus zu erhaschen. Gelungen soll es keinem sein, doch am nächsten Morgen waren Schuhe und Strümpfe mit Süßigkeiten, Nüssen, Orangen und Geschenken gefüllt. 

Mit der Reformation wurde die Heiligenverehrung abgeschafft und Luther erfand das Christkind, welches nun am Heiligen Abend die Geschenke brachte. Das Nikolausfest blieb dennoch erhalten, doch es wandelte sich und der "Einkehrbrauch" entwickelte sich. Der heilige Nikolaus kam nun zu den Kindern ins Haus mit seinem goldenen Buch, in dem die guten aber auch die Missetaten der Kinder im vergangenen Jahr verzeichnet waren. Der Nikolaus las daraus vor und lobte oder aber mahnte zur Besserung, bevor er die Geschenke verteilte. Meist hat der Nikolaus nun einen Begleiter, der das Böse verkörpert. Seine Namen sind Knecht Ruprecht, Krampus, Hans Muff und, je nach Region, noch einige andere. Waren die Kinder nicht "lieb", bekamen sie von dem Begleiter die Rute. Leider hat sich das bis heute hier und dort gehalten, so dass manche Kinder durchaus zwiespältig auf den Nikolausabend warten. 

In den Niederlanden konnte sich die Reformation Luthers übrigens nicht durchsetzen, hier findet die Bescherung bis heute am Nikolaustag bzw. am Vorabend statt, Sinterklaas.

Dieser Sinterklaas war vermutlich auch der Ursprung des Santa Claus, des amerikanischen Weihnachtsmannes. Das heute der Nikolaus oder der Weihnachtsmann (der im übrigen eine reine Märchengestalt ist) im roten Kostüm auftritt, ist einer Werbeidee eines großen Getränkeherstellers zu verdanken. Im Jahr 1931  sollte der schwedische Zeichner Haddon Sundblom eine Weihnachtskampagne für das Unternehmen gestalten. Bei seiner Suche nach neuen Ideen sah Sundblom einen alten Auslieferungsfahrer mit einem langen, weißen Bart. Der lieferte die Vorlage für das Weihnachtsmann-Image, wie es heute noch transportiert wird. Hatte der Weihnachtsmann als Märchenfigur vorher mal einen grünen, mal einen blauen oder manchmal auch einen roten Mantel an, so kleidete der Werbezeichner seinen „Cola-Claus“ in einen roten, mit weißem Pelz abgesetzten Anzug mit passenden Stiefeln. Kein Wunder, sind doch die Firmenfarben weiß und rot. Seither grinst der gemütliche Typ mit dem Wohlstandsbäuchlein von so vielen Werbeplakaten auf der Welt auf die Menschen herab, dass er damit unser Bild vom Weihnachtsmann nachhaltig prägte.

Foteinis Fellnasen

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