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Duft im Advent

 

Wenn man an die Adventszeit denkt, sind damit unweigerlich auch Düfte verbunden: Tannen, Orangen, warme Gewürze, Glühwein.

 

Düfte und damit unser Geruchssinn sind ein spannendes Thema. Der Geruchssinn ist unser unmittelbarster Sinn, alles, was über unsere Nase wahrgenommen wird, wandert sofort in das limbische System. Das ist der Ort für Gefühle, unbewusste Wahrnehmung und Instinkte. Kein Wunder, dass wir uns manchmal schlagartig in die Kindheit zurückversetzt fühlen, nur weil uns auf einmal ein bestimmter Duft in die Nase gekommen ist.

 

Er ist als erster unserer Sinne voll ausgeprägt, hat unseren Vorfahren oft das Leben gerettet und wahrer Genuss beim Essen wäre ohne unseren Geruchssinn nicht möglich. Dabei ist er von all unseren Sinnen von vielen Menschen am meisten unterschätzt. Redewendungen wie „die können sich nicht riechen“ kommen nicht von ungefähr. Auch bei unserer Partnerwahl spielt der Geruchssinn eine große Rolle. Viele Menschen, die ihren Geruchssinn verlieren, leiden unter starken Depressionen.

 

Den Geruchssinn kann man stärken und schulen und wir denken, die Adventszeit ist genau die richtige Zeit, um uns Düfte aus der Kindheit, Düfte, die mit Erinnerungen an Glück und Geborgenheit einhergehen, ins Haus zu holen.

 

Potpourri und Pomander 

 

Potpourris und Pomander sind leider ein wenig in Vergessenheit geraten, als Duftsäckchen erleben wir heute meist nur das Lavendelkissen. Besonders in der Weihnachtszeit findet man jedoch fertige Mischungen im Handel – und dann ist es oft kein Wunder, dass ihnen wenig Beachtung geschenkt wird. Der Duft ist mit künstlichen Substanzen meist aufdringlich und überhaupt nicht zu vergleichen mit dem sanften Duft selbstgemachter Mischungen. Um unsere folgenden Rezepte nachzumachen ist es nicht erforderlich, dass ihr bereits im Sommer mit dem Trocknen der Blüten angefangen habt. Vor Ort sind viele Zutaten zwar häufig nicht oder nur über Apotheken zu bekommen, aber in diesem Fall ist das Internet hilfreich: Es gibt reichlich Anbieter, die die benötigten Zutaten – getrocknete Blumen und Blüten, Hölzer, Harze, Bindemittel wie Veilchenwurzel, ätherische Öle, Gewürze - in guter Qualität anbieten. Kauft bei ätherischen Ölen nur naturreine – Duftöle sind synthetisch hergestellt, sind vom Duft nicht vergleichbar und haben keinerlei gesundheitsfördernde Wirkung.

 

 

Potpourri

 

Potpourri kommt aus dem französischen und bedeutet wörtlich übersetzt „verdorbener Topf“ – lasst euch davon aber nicht abschrecken. Ein Potpourri ist eine Mischung aus duftenden Blüten, Kräutern und Gewürzen und wird in einer Schale aufgestellt, damit der zarte Duft durchs Haus weht. Man unterscheidet trockene und feuchte Potpourris. Wir beschränken uns hier auf trockene, da die Herstellung eines feuchten Potpourris viel Zeit benötigt. Grundsätzlich muss jedes Potpourri reifen, doch die trockenen Potpourris können auch gleich verwendet werden. Der Duft wird langanhaltend und intensiv, wenn ihr die Zutaten gut vermischt in ein gut schließendes Gefäß füllt und alle paar Tage durchschüttelt. Nach 4-6 Wochen ist es dann fertig.

 

Gewürzkorb

 

Zutaten für das Potpourri:

100 g Zapfen und Koniferen

Je 15 g Nelken, Sternanis und Zimt

20 g Veilchenwurzelpulver

Je 10 g Nelkenpfeffer und gemahlenen Piment

Je 10 Tropfen naturreine ätherische Öle Latschenkiefer-, Zimt- und Toncaöl

 

Für den Korb:

 

Ein Weidenkörbchen, ausgelegt mit einem Tuch

Nüsse

Zapfen

Zimtstangen

Zweige und getrocknete Ranken

Weihnachtsschmuck

Moos

 

Herstellung:

 

Für das Potpourri zunächst das Veilchenpulver gut mit den ätherischen Ölen vermischen, dann alle Zutaten in einer Dose vermischen und gut durchschütteln. Je länger es in einem geschlossenen Behälter bleiben kann, desto intensiver wird natürlich der Duft.

 

Das Weidenkörbchen mit einem schönen Stoff auslegen, eventuell Ranken drumherum drapieren, das Potpourri einfüllen und alle weiteren Bestandteile nach Wunsch arrangieren.

 

Rosenpotpourri

 

Rosenblüten sind der Klassiker schlechthin und passen auch wunderbar in die Vorweihnachtszeit.

 

Zutaten:

 

1 Liter getrocknete Rosenblütenblätter und Rosenblüten

50 g getrocknete Blätter der Zitronenverbene

25 g getrocknete Lavendelblüten

2 TL Zimt

25 g Veilchenwurzelpulver

½ Teelöffel ganze Gewürznelken

1 kleines Stück Vanilleschote

5 Tropfen Rosenöl

2 Tropfen Lavendelöl

2 Tropfen Sandelholzöl

 

Alle Zutaten gut vermischen und in einer schönen Schale arrangieren. Zur Dekoration können ganze Blüten, Zapfen, Zimtstangen, getrocknete Orangenscheiben zugefügt werden.

 

 

Die Rezepte sollen nur eine Anregung sein. Ihr könnt mit euren Lieblingsblüten, Gewürzen und Düften spielen.

Pomander

 

Pomander sind ursprünglich kleine Duftkugeln aus Holz oder Metall, die kunstvoll verziert wurden und sich öffnen ließen. Im Hohlraum konnte man dann Blüten oder Harzbröckchen einlegen. Heute denkt man zumeist an mit Nelken gespickte Zitrusfrüchte und Äpfel, möglich sind aber auch Gewürzkugeln.

 

Um lange Freude an unseren Duftkugeln zu haben, werden sie in der Regel auch einige Zeit vor Weihnachten vorbereitet und in ein Gemisch aus Zimt, Muskatnuss und Veilchenwurzelpulver eingelegt, um zu trocknen und den Duft zu intensivieren. Für eine schnelle Deko kann man sie auch sofort verwenden, sei es aufgehängt als Schmuck im Fenster oder am Weihnachtsbaum oder arrangiert in einer schönen Schale oder auf einem Teller.

 

Hier beschränken wir uns darauf, euch einmal ein Video zu zeigen, in dem Orangen-Pomander hergestellt werden. Wenn ihr sie ohne zu trocknen verwendet, kontrolliert immer mal, ob sie eventuell anfangen zu schimmeln. Durch die Nelken sollten sie sich aber bis nach Weihnachten halten. 

 

 

Video ©myanadecora

Ihr könnt auch Orangenscheiben und Apfelschalen einfach bei geringer Hitze im Backofen oder dem Dörrautomaten trocknen - die Orangenscheiben könnt ihr nach Wunsch ebenfalls mit Nelken spicken. Der Duft, der schon beim Trocknen durchs Haus zieht, ist wunderbar. 

Foteinis Fellnasen

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